Step 1

USMLE-World.de

Alles zum amerikanischen Staatsexamen

 

Bücher und QBanks für den USMLE Step 1

 

Dieser Überblick bewertet einige Bücher, der verschiedenen Fächer. Selbstverständlich gibt es für die meisten Fächer nicht "DAS" Buch; vielmehr entscheiden das Format und die Art und Weise wie man persönlich am besten lernt welches das jeweils beste Buch ist.

Eines ist jedoch unumstritten: „First Aid for the USMLE Step 1“, welches jährlich neu erscheint, ist und bleibt die Bibel für alle Step 1 Anwärter. Aufs Wesentliche minimierte Fakten, unzählige lehrreiche Bilder und tolle Merksprüche machen dieses Werk zu einem „must-have“! Im Internet gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, ob man den Step 1 mit diesem Buch alleine bestehen kann oder nicht. Dazu sei folgendes gesagt: Wer den Step 1 lediglich bestehen will, der dürfte mit der sorgfältigen Lektüre des „First Aid“ Buchs (einmal normal, einmal konzentriert durchgehen) und einer parallel dazu gewissenhaft absolvierten Question Bank gut hinkommen. Im Hinblick auf eine mögliche Bewerbung für eine Residency in den Vereinigten Staaten lohnt es sich jedoch, ein überdurchschnittliches Ergebnis anzustreben, da IMGs (International Medical Graduates) bei der Bewerbung für die Residency eher zweitrangig behandelt werden. Um einen ordentlichen Punktwert zu erreichen, kann eine tiefergehende Lektüre der einzelnen Fächer und eine weitere Question Bank hilfreich sein.

 

First Aid for the USMLE Step 1

Der Stoff wird hier nach Organsystemen aufgeteilt. In den entsprechenden Kapiteln werden nacheinander Histologie, Anatomie, Physiology, Pathologie und schließlich Pharmakologie abgehandelt. Die Fächer Biochemie, Behavioural Science (vergleichbar mit Psychologie/Soziologie) und Mikrobiologie/Immunologie werden in eigenen Kapiteln zusammengefasst. Natürlich schafft es dieses Buch nicht, in allen Bereichen bis ins letzte Detail zu gehen. Wer dieses Kompendium jedoch verinnerlicht hat, kann ein mehr als solides Prüfungswissen vorweisen.

 

Ein geniales Feature des „First Aid“ Buchs: Im Anhang findet sich mehrere Bücherranglisten (jeweils nach Fächern sortiert). Die entsprechenden Werke werden kurz vorgestellt, die Vor- und Nachteile aufgezählt und abschließend mit einer Note bewertet. Wer also wissen will, womit amerikanische Studenten so lernen und welche Bücher im Allgemeinen besser oder schlechter abschneiden, sollte genau hier anfangen!

 

 

 

Die „déjà review“ Reihe und "Secrets"

Einige Bücher aus der "déjà review"-Reihe

Wer kennt das folgende Problem? Der Lerntag ist lang, man hat erst etwas mehr als die Hälfte des Stoffs geschafft und obwohl man motiviert ist, kann man das meiste der gelesenen Texte nicht mehr wirklich aufnehmen…

Das Format der „déjà review“ Reihe kann in solchen Situationen Abhilfe schaffen. Hier lernt man wie in einem Vokabelheft: Auf der linken Seite stehen die Fragen, auf der rechten Seite die Antworten. Auf diese Weise ist man gezwungen, sich mit dem Gelesenen auch zu beschäftigen. Am Ende eines jeden Kapitels findet man die typischen „clinical vignettes“ – also Fallgeschichten, welche einem in jeder einzelnen Frage des Examens begegnen werden.

Die Bücher gibt es für alle Fächer des Step 1. Sie werden in den Ranglisten des „First Aid“ unterschiedlich bewertet. Insgesamt dringen Sie mehr in die Tiefe des Stoffs vor und helfen überdies, bereits bekannte Fakten erneut zu verinnerlichen.

 

Wem dieses Format gefällt, sollte auch ein Auge auf das Buch „USMLE Step 1 Secrets“ werfen. Es ist bedient isich ebenfalls des "Frage-Antwort" Konzepts und kann beim Wiederholen des bereits gelernten Stoffs hilfreich sein. Die unterschiedlichen Themenbereiche werden noch einmal aus einem anderen Winkel beleuchtet. Im Vordergrund steht nicht das sture Auswendiglernen von Fakten, sondern das Verständnis des Gesamtkonzepts. Im Übrigen gibt es von der „déjà review“ Reihe ein Ähnliches Buch, welches alle Fächer in einem abhandelt.

 

 

Pathologie

Der Löwenanteil des Step 1 besteht aus „pathology“! Die „boards“ verstehen jedoch darunter etwas anderes, als der Lehrplan deutscher Universitäten. Dieses Fach beinhaltet im amerikanischen Kulturkreis weit mehr als mikroskopische Gewebeschnitte und makroskopische Präparate. Vielmehr beschäftigt sich die „pathology“ mit dem gesamten Krankheitsvorgang: Symptome, Diagnose (Röntgenbilder, Auskultationsbefunde), Pathophysiologie und eben der eigentlichen mikro- und makroskopischen Pathologie. Daher ist man gut beraten, wenn man sich für dieses enorm wichtige Fach mit adäquater Literatur ausstattet.

 

Auch hier gibt es unter den Studenten einen Favoriten: den „Goljan“. Mit diesem 800-Seiten „Brummer“ sollte man rechtzeitig beginnen – es wird sich jedoch lohnen! Mit dem Kauf des Buches erhält man auch Zugang zu insgesamt 350 Pathologiefragen der Elsevier QBank, mit denen man seinen Lernforschritt überprüfen kann.

 

Wer etwas weniger Zeit hat, für den ist BRS Pathology eine gute Alternative. Nur halb so dick wie der „Goljan“, bringt dieses Buch einem die wesentlichen Fakten der Pathologie näher. Zudem sind über 400 Übungsfragen in das Buch integriert. Der entscheidende Nachteil: Die Pathophysiologie, ein entscheidendes Thema im Step 1, kommt hier klar zu kurz. Man muss sich diese also über die QBanks oder andere Lernressourcen aneignen.

 

Zur Kontrolle des Lernerfolgs ist es ratsam, parallel zu den absolvierten Themengebieten, die entsprechenden Fragen auf http://library.med.utah.edu/WebPath/EXAM/EXAMIDX.html zu kreuzen. Auch an Bildfragen kann hier geübt werden. Des Weiteren gibt es auf der Seite http://usmlepathslides.tumblr.com/ eine interessante Auswahl an Bildern zum Thema.

 

Mikrobiologie/Immunologie und Pharmakologie

Diese Themen kommen in der Priorität gleich nach Pathologie. Auch hier lohnt tiefergehende Vorbereitung. Für beide Fächer gibt es viele Bücher, die den Stoff gründlicher abhandeln. Vom „First Aid“ werden hier einmal mehr die „déjà review“ Bände unter den besten gelistet. Zusammen mit der entsprechenden Lektüre im „First Aid“ selbst, dürfte man hier sehr gut vorbereitet sein.

 

Vorklinische Fächer

Von den Fächern Biochemie, Physiologie und Anatomie weiß man oft noch mehr, also man sich im ersten Moment zutraut. Für Biochemie und Physiologie kann daher zum „Auffrischen“ das entsprechende Buch der „déjà review“ Reihe hilfreich sein. Für Anatomie und Histologie gibt es im „First Aid“ einige tolle Empfehlungen.

 

Der Rest

Die Humangenetik wird in der amerikanischen Lernwelt zur Biochemie gezählt und dürfte mit den entsprechenden Lehrbüchern gut abgedeckt werden. Außerdem beinhaltet das „First Aid“ die wesentlichen Fakten für die Prüfung.

Behavioural Science ist ein nicht zu vernachlässigendes Fach. Das „First Aid“ deckt wiederum die Wesentlichen Anteile ab. Wer es genauer wissen will, folgt den Buchempfehlungen der Bücherrangliste.

 

 

Question Banks

 

USMLE World

Auch bei den sogenannten „QBanks“ gibt es unter allen Studenten einen klaren Favoriten. Die unter Prüflingen auch als „Uworld“ bekannte Seite "www.usmleworld.org" gehört sicher nicht zu den billigsten ihrer Art. Sie überzeugt jedoch am meisten, wenn es darum geht, USMLE Prüfungsfragen originalgetreu nachzuahmen, das für die Prüfung unabdingbare mehrstufige Denken zu erlernen und sich an das Layout der Computerprüfung zu gewöhnen.

Die App zur QBank

Je nach Länge des Abonnements, kann man zwischen verschiedenen Tarifen wählen. Zusätzlich zu den ca. 2200 Fragen sind zwei zusätzliche Probeexamina bestellbar, welche man als Generalprobe kurz vor der eigentlichen Prüfung absolvieren sollte. Diese bestehen jedoch nur aus 4 Blöcken (anstatt der üblichen 7). Hat man das Probeexamen erledigt, erhält man eine Übersicht seiner Stärken und Schwächen und eine Schätzung der mit diesem Wissen wahrscheinlich erreichten Punktzahl.

Die einzelnen Fragen der „Uworld“ werden lang und breit besprochen. Unzählige Diagramme, Bilder und Tabellen diesen zur Veranschaulichung und Wiederholung des Stoffes. Wenn das Lehrbuch in manchen Bereichen etwas zu knapp war, werden diesen Lücken mit den Fragen der „Uworld“ geschlossen.

Für die Smartphone-Generation hat das Abonnement noch ein besonderes Schmankerl auf Lager:

Für Android und iOS gibt es eine App, mit der man sein Abonnement jederzeit griffbereit hat und auch unterwegs Fragen kreuzen kann!

 

 

NBME Self Assessment

Eine ebenfalls sehr beliebte Ressource, ist das NBME Self Assessement unter https://nsas.nbme.org/home. Das das NBME die Behörde ist, welche die echten Prüfungsfragen erstellt, kommen diese Fragen dem getesteten Stoff sehr nahe. Jedoch bestehen dieses Tests nur aus Fragen und Antworten – es gibt keine Erklärungen! Es lohnt sich also, diese Tests als „Generalprobe“ zu absolvieren, wenn einem die meisten Fakten bereits bekannt sind. Jedes Fragenpaket beinhaltet 200 Fragen und kostet ohne Lösungen 50 Dollar, mit Lösungen (=„Feedback“) kommt man auf 60 Dollar. Es erscheinen ständig neue Fragenpakete; vor kurzem ist Nr. 16 erschienen.

 

Achtung: Um das richtige Paket zu kaufen, ist es wichtig, folgende Nomenklatur zu verstehen:

Comprehensive Basic Science Self-Assessment (CBSSA) – Fragenpakete für den Step 1

Comprehensive Clinical Science Self-Assessment (CCSSA) – Fragenpakete für den Step 2CK

Comprehensive Clinical Medicine Self-Assessment (CCMSA) – Fragenpakete für den Step 3

 

Am Ende eines jeden Fragenpakets erhält man ein mehrseitiges Assessment, welches einem die Stärken und Schwächen aufzeigt und eine Schätzung abgibt, wie man vermutlich im echten Examen abschneiden wird (siehe Bild rechts).

Hat man das Feedback dazugekauft, werden die falsch beantworteten Fragen hier ebenfalls aufgelistet.

 

Kaplan Qbank

Eine weitere QBank kommt von Kaplan. Sie beleuchtet einige Themen, die in den Fragen der „Uworld“ nicht oder nur peripher behandelt werden. Allerdings sind die Fragen teilweise extrem spitzfindig. Die daraus resultierende Frustration und der dadurch ausbleibende Lernerfolg helfen einem jedoch nicht weiter. Insgesamt sollte man dieses Angebot eher als 2. Wahl betrachten. Auch Kaplan bietet seinen Abonnementen die Möglichkeit, über eine Andoid oder iOS App auf die Inhalte zuzugreifen. Dies geschieht jedoch in einer restriktiveren Weise als dies bei Usmle-World der Fall ist.